Warum eine ITIL CMDB für die IT-Dokumentation benötigt wird

Zuletzt aktualisiert: Mo, 4. November 2019

Ist für eine IT-Dokumentation eine ITIL CMDB erforderlich? Diese Frage bekomme ich bei Dokumentationsprojekten oft gestellt. Um sie zu beantworten, muss zunächst grundsätzlich geklärt werden, was eine ITIL CMDB überhaupt ist und wie sie aufgebaut wird. ITIL steht für IT Infrastructure Library und stellt ein bekanntes und weitverbreitetes Prozessframework für die IT dar. Im Rahmen von ITIL wird die Einführung einer CMDB (Configuration Management Database) bzw. eines Configuration Management Systems (CMS) empfohlen. Das Problem: Es werden gewisse Grundeigenschaften gefordert, doch ITIL gibt keine konkreten Anleitungen, wie die CMDB im Einzelnen aussehen soll. Im Kern setzt sich die CMDB aus sogenannten CIs (Configuration Items) zusammen. CIs können beliebig zueinander in Beziehung gesetzt werden. Als Beispiel: eine Netzwerkkarte (CI 1) ist Teil einer Arbeitsstation (CI 2).

Einheitliches CMDB-System notwendig

Zusätzlich sollen in einer CMDB sogenannte Baselines möglich sein, die einen bestimmten Konfigurationsstand kennzeichnen. Die verschiedenen Baselines sollen vergleichbar sein. Ein CMS-System fasst mehrere bestehende CMDBs zu einem einheitlichen System zusammen. Dies deutet bereits auf ein grundsätzliches Praxisproblem hin: In einem Unternehmen sind im Normallfall mehrere CMDBs vorhanden, zumindest ergeben sich mehrere Informationsquellen für die CMDB. Da die CMDB im Wesentlichen die Basis für die Systemdokumentation darstellt und hier immer verschiedene Produkte und Lösungen von mehreren Herstellern im Spiel sind, ist es oft schwierig, die notwendigen Daten zu beschaffen. Im Moment bieten viele Hersteller für Ihre eigenen Produkte eine Art der Informationsbeschaffung, aber herstellerübergreifend ist es nahezu unmöglich. Die meisten Softwareprodukte inventarisieren ausschließlich die Hardware und die installierte Software. Für eine effektive CMDB müssen aber auch die Konfigurationen und z. B. Applikationsserver und deren Einstellungen erfasst werden.

Daten sorgfältig auswählen

Ebenfalls wird nach meiner Erfahrung die Komplexität der Informationen meist unterschätzt. Zu Projektbeginn sollen so viele Informationen wie möglich in die CMDB und später in die IT-Dokumentation überführt werden. Man sollte aber weder den Pflegeaufwand und noch den Informationsgehalt vernachlässigen. Viele Informationen werden oft nur gepflegt, wenn eine automatische Erfassung der Daten möglich ist. Eine zu große Detailtiefe der Daten führt oft zu mehr Verwirrung als zur Lösung eines Problems. Aus diesem Grund sollte sehr genau überlegt werden, welche Daten wirklich benötigt werden. Die Strukturierung einer CMDB muss unbedingt auf die späteren Einsatzszenarien ausgerichtet werden.

Für den Aufbau der IT-Dokumentation und dabei im speziellen der Systemdokumentation ist aus meiner Sicht eine gut strukturierte CMDB unerlässlich. Die Prozessdokumentation bezieht sich häufig auf die CMDB oder regelt die Bearbeitung der CMDB. Wichtig ist auch zu klären, wie sich Änderungen der Daten in der CMDB auf bereits erstellte IT-Dokumentationen auswirken. Meistens müssen hier zuerst Prozesse definiert werden, die die Aktualisierung der IT-Dokumentation sicherstellen.

Mehr zum Thema: Professionelle IT-Dokumentation mit Docusnap