Das Krankenhauszukunftsgesetz

Stefan Effenberger

IT-Dokumentation-Experte

zuletzt aktualisiert

20

.

 

November

 

2025

Lesezeit

3 Minuten

>

Das Krankenhauszukunftsgesetz

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG) ist ein bundesweites Investitionsprogramm zur Digitalisierung von Kliniken und definiert klare Vorgaben sowie Fördertatbestände für die technische und prozessuale Modernisierung.
  • Kliniken müssen steigenden Anforderungen an IT‑Sicherheit, Interoperabilität und digitale Prozesse gerecht werden, um effizient, rechtskonform und wettbewerbsfähig zu bleiben.
  • Erfolgreiche KHZG‑Projekte basieren auf einer vollständigen Transparenz über bestehende IT‑Strukturen, klaren Prozessen und einem nachhaltigen Betrieb der eingeführten Systeme.

Das Krankenhauszukunftsgesetz

Was ist das Krankenhauszukunftsgesetz?

Das Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG) ist ein im Jahr 2020 verabschiedetes Investitionsprogramm des Bundes, das gezielt die Digitalisierung und IT‑Modernisierung deutscher Krankenhäuser fördern soll. Mit einem Fördervolumen von über vier Milliarden Euro unterstützt der Bund Kliniken dabei, Patientenversorgung, IT‑Sicherheit und digitale Prozesse entscheidend zu verbessern.

Krankenhauszukunftsgesetz: Hintergrund und Zielsetzung

Das KHZG verfolgt das Ziel, deutsche Krankenhäuser technologisch zu modernisieren und sie an internationale Standards anzupassen. Insbesondere nach den Erfahrungen während der COVID‑19‑Pandemie wurde deutlich, wie wichtig digitale Infrastrukturen, vernetzte Systeme und sichere Datenflüsse sind.

KHZG: warum es so wichtig ist

Stellen Sie sich folgendes Szenario aus dem Klinikalltag vor: In einem mittleren Krankenhaus kommt es in der Nacht zu einem Ausfall des zentralen Patienteninformationssystems. Die Ursache: Ein bislang unbekannter, falsch dokumentierter Server, der Teil eines alten Subnetzes ist und beim letzten Umbau übersehen wurde. OP‑Teams können wichtige Befunde nicht abrufen, die Notaufnahme muss Prozesse manuell abwickeln, Verzögerungen entstehen – und das in einer Umgebung, in der jede Minute zählt. Erst nach mehreren Stunden kann die IT den Engpass lokalisieren und beheben.

Solche Situationen sind keine Seltenheit. Viele Kliniken arbeiten mit historisch gewachsenen IT‑Umgebungen, die komplex, heterogen und oft schlecht dokumentiert sind. Genau hier setzt das Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG) an: Es soll Krankenhäuser in Deutschland fit für eine moderne, sichere und digitale Zukunft machen.

Krankenhauszukunftsgesetz: Die Fördertatbestände

Fördertatbestände sind konkret definierte Bereiche, in denen Krankenhäuser im Rahmen des KHZG finanzielle Unterstützung erhalten können. Sie legen fest, welche digitalen Maßnahmen gefördert werden dürfen und welche Anforderungen dabei erfüllt sein müssen. Damit schaffen sie eine klare Struktur für die Modernisierung der IT‑ und Prozesslandschaft. Hier eine kompakte Übersicht aller Fördertatbestände – ergänzt um eine kurze Einordnung, weshalb jeder dieser Punkte in KHZG‑Projekten eine zentrale Rolle spielt:

Hier eine kompakte Übersicht aller Fördertatbestände:

  1. Ausbau der Notfallkapazitäten
    Förderung technischer und baulicher Maßnahmen zur Verbesserung der stationären Notfallversorgung, inklusive IT-gestützter Prozesse.
  2. Digitale Patientenportale
    Einführung oder Erweiterung von Portalen für Patientenkommunikation, digitale Aufnahme, Terminvergabe, Informationsbereitstellung und Nachsorge.
  3. Digitales Medikationsmanagement
    Elektronische Verordnung, Prüfung auf Wechselwirkungen und strukturierte Dokumentation von Medikamenten zur Erhöhung der Patientensicherheit.
  4. Klinische Entscheidungsunterstützungssysteme
    Systeme, die medizinisches Personal bei Diagnostik und Therapieentscheidungen durch evidenzbasierte Empfehlungen unterstützen.
  5. Digitale Pflege- und Behandlungsdokumentation
    Standardisierte, strukturierte und digitale Dokumentation des gesamten Pflege- und Behandlungsverlaufs zur besseren Nachvollziehbarkeit und Effizienz.
  6. Leistungserbringerübergreifende Kommunikation
    Förderung der digitalen Vernetzung mit anderen Akteuren im Gesundheitswesen (z. B. Hausärzte, Reha- und Pflegeeinrichtungen) zur Verbesserung der Zusammenarbeit.
  7. Anbindung an die elektronische Patientenakte (ePA)
    Integration bestehender Systeme in die Telematikinfrastruktur, um patientenbezogene Informationen sektorenübergreifend nutzbar zu machen.
  8. IT-Sicherheit
    Umsetzung organisatorischer und technischer Maßnahmen zur Sicherstellung der IT-Sicherheit in Krankenhäusern gemäß § 75c SGB V.
  9. Interoperabilität
    Einsatz von offenen, standardisierten Schnittstellen zur Sicherstellung eines systemübergreifenden Datenaustauschs und zur Vermeidung von Insellösungen.
  10. Patientenbezogenes Berichtswesen
    Aufbau von Systemen zur Auswertung und Analyse von Patientendaten zur Qualitätsverbesserung und wirtschaftlichen Steuerung.
  11. Telemedizinische Netzwerke
    Einrichtung oder Erweiterung telemedizinischer Infrastruktur, z. B. für Telekonsile, Fernüberwachung oder Videosprechstunden – insbesondere in ländlichen Regionen.

Auch wenn die ursprüngliche Antragsphase – sie endete offiziell am 31. Dezember 2021 – abgeschlossen ist, wirkt das KHZG weiter nach. Das bedeutet: Seit dem 1. Januar 2022 können keine neuen Förderanträge mehr gestellt werden, laufende Projekte werden jedoch weiterhin umgesetzt und überwacht. Zudem gelten ab 2025 viele der im KHZG verankerten Anforderungen dauerhaft, insbesondere rund um IT‑Sicherheit, Interoperabilität und digitale Dokumentation. Insbesondere in Bezug auf IT‑Sicherheit, Interoperabilität und digitale Dokumentation stehen Kliniken weiterhin in der Pflicht.

Warum das Krankenhauszukunftsgesetz notwendig ist

1. Sicherheit als gesetzliche Pflicht

Krankenhäuser gelten gemäß BSI‑Gesetz als Betreiber Kritischer Infrastrukturen (KRITIS). Damit sind sie verpflichtet, ihre IT‑Sicherheit auf einem hohen Niveau nachzuweisen.

Mit dem KHZG wird diese Pflicht weiter konkretisiert: Geförderte Maßnahmen müssen bestimmte Mindeststandards erfüllen – z. B. normierte Schnittstellen, definierte IT‑Sicherheitsmaßnahmen und eine lückenlose Dokumentation der Systeme.

2. Digitalisierung als Wettbewerbsfaktor

Patienten erwarten einen zeitgemäßen Service – digitale Aufnahmeformulare, terminierte Abläufe, nahtlose Kommunikation. Kliniken, die hier zurückfallen, verlieren an Attraktivität.

3. IT‑Komplexität steigt weiter

Die Einführung neuer digitaler Systeme läuft oft parallel zum Weiterbetrieb alter Strukturen. Ohne vollständige Transparenz über die gesamte IT‑Infrastruktur entstehen Risiken, Doppelstrukturen und ineffiziente Prozesse.

Genau hier wird die Dokumentation zur strategischen Notwendigkeit.

Wie Krankenhäuser KHZG‑Anforderungen erfolgreich umsetzen können

1. Ganzheitliche Bestandsaufnahme

Bevor Kliniken neue KHZG‑Maßnahmen implementieren, benötigen sie eine vollständige Sicht auf ihre aktuelle Infrastruktur. Dazu gehören:

  • Server und Dienste
  • Netzwerkstrukturen
  • Datenflüsse zwischen Anwendungen
  • Zugriffsrechte und Rollenmodelle

Eine manuelle Bestandsaufnahme ist in großen Kliniken nahezu unmöglich. Automatisierte Lösungen schaffen Abhilfe.

2. Interoperabilität sicherstellen

KHZG‑geförderte Systeme müssen definierte Standards unterstützen (z. B. HL7‑FHIR). Das setzt voraus, dass bestehende Systeme und Schnittstellen korrekt dokumentiert und analysiert werden.

3. IT‑Sicherheit auf ein neues Niveau heben

Der Gesetzgeber verlangt u. a.:

  • regelmäßige Risikoanalysen
  • aktive Schwachstellenbewertung
  • Schutz vor unbefugten Zugriffen

Damit Sicherheitslücken schnell erkannt werden, benötigen Verantwortliche eine klare Übersicht über Berechtigungen und Rollen.

4. Prozesse neu denken – nicht nur Systeme tauschen

Digitalisierung bedeutet nicht nur Technologie, sondern auch Veränderung im Arbeitsalltag. Erfolgreiche Krankenhäuser kombinieren technische Modernisierung mit klaren Prozessen und Schulung aller Mitarbeiter.

Was bei der Umsetzung des KHZG besonders zu beachten ist

Fehlende Dokumentation als größtes Hindernis

In vielen KHZG‑Projekten zeigte sich: Die Einführung moderner Systeme scheitert häufig nicht an der Technik, sondern an fehlender Transparenz.

Typische Probleme sind:

  • unklare Abhängigkeiten zwischen Systemen
  • veraltete Netzwerkpläne
  • nicht dokumentierte Sonderlösungen
  • fehlende Übersicht über Berechtigungen

Fehlt diese Grundlage, verzögern sich Projekte erheblich – oder verursachen hohe Folgekosten.

Change‑Management nicht unterschätzen

Kliniken sind komplexe Organisationen. Jede neue digitale Lösung muss von Medizin, Pflege, Verwaltung und IT gleichermaßen verstanden und genutzt werden.

Nachhaltigkeit sicherstellen

KHZG‑Projekte dürfen keine einmaligen Inselmaßnahmen bleiben. Die Systeme müssen langfristig betrieben, aktualisiert und überwacht werden.

Wie Docusnap Krankenhäuser im KHZG‑Umfeld unterstützt

Docusnap unterstützt Kliniken dabei, ihre KHZG‑Projekte auf einer verlässlichen und aktuellen Datenbasis umzusetzen. Viele Häuser stehen vor der Herausforderung, gewachsene IT‑Strukturen zu analysieren, Abhängigkeiten zu verstehen und Sicherheitsanforderungen nachvollziehbar zu erfüllen. Genau hier liefert Docusnap den entscheidenden Mehrwert:

  • Automatische Inventarisierung der gesamten IT‑Landschaft – von Servern über Netzwerkgeräte bis hin zu Anwendungen und Berechtigungen. Dadurch entfällt die fehleranfällige manuelle Erfassung, und Kliniken erhalten ein aktuelles und vollständiges Bild ihrer Infrastruktur.
  • Klare Visualisierung komplexer Systembeziehungen – Abhängigkeiten zwischen Diensten, Kommunikationswege und Netzstrukturen werden übersichtlich dargestellt. Das erleichtert die Planung von KHZG‑Maßnahmen wie Patientenportalen oder digitaler Dokumentation erheblich.
  • Transparenz für IT‑Sicherheit und Compliance – durch Berechtigungsanalysen, Auswertungen von Rollenmodellen und Dokumentationen, die bei Sicherheitsprüfungen oder KRITIS‑Nachweisen benötigt werden. Kliniken können so schneller nachweisen, dass KHZG‑Relevante Standards eingehalten werden.
  • Effizientere Umsetzung und nachhaltiger Betrieb – regelmäßige Scans halten die Dokumentation aktuell und vereinfachen die fortlaufende Pflege der Systeme. Das spart Zeit im IT‑Alltag und reduziert Risiken bei Änderungen oder Erweiterungen.

Krankenhauszukunftsgesetz 2025: Was Kliniken beachten müssen

Auch nach Abschluss der Förderphase ist klar: Die KHZG‑Anforderungen wirken dauerhaft.

2025 rücken vor allem folgende Punkte in den Fokus:

  • Nachweis der nachhaltigen Nutzung geförderter Systeme
  • Erfüllung der IT‑Sicherheitsvorgaben
  • Weiterentwicklung digitaler Patientenservices
  • Modernisierung bestehender Infrastruktur

Eine vollständige und aktuelle IT‑Dokumentation ist hierzu eine zentrale Voraussetzung.

Fazit: KHZG als Chance – mit Docusnap zu nachhaltiger Digitalisierung

Das Krankenhauszukunftsgesetz ist weit mehr als ein Förderprogramm. Es ist ein Wegweiser für moderne, sichere und digitale Kliniken. Doch echte Digitalisierung gelingt nur, wenn die zugrunde liegende IT‑Landschaft transparent, dokumentiert und sicher ist. Docusnap bietet Kliniken genau die Werkzeuge, die sie benötigen, um ihre KHZG‑Projekte erfolgreich umzusetzen – effizient, nachhaltig und gesetzeskonform.

Die nächsten Schritte

Wenn Sie die Chancen des Krankenhauszukunftsgesetzes optimal nutzen möchten, ist jetzt der richtige Zeitpunkt, Ihre digitale Infrastruktur nachhaltig zu stärken. Docusnap unterstützt Sie dabei, Transparenz über Ihre gesamte IT-Landschaft zu schaffen und eine verlässliche Basis für sichere, moderne und zukunftsfähige Klinikprozesse zu legen.

Docusnap jetzt testen!

Neugierig? Dann probieren Sie Docusnap in Ihrer eigenen Umgebung aus.

Voller Funktionsumfang
30 Tage kostenlos

Nächster Artikel