Das Wichtigste in Kürze:
- Definition IT-Verkabelung: Sie umfasst alle passiven Leitungen und Komponenten, die Netzwerke physisch verbinden, und sollte normgerecht nach DIN EN 50173/50174 geplant werden, um skalierbare und zukunftssichere Infrastruktur zu gewährleisten.
- Sicherheitsaspekte: Brandschutz-klassifizierte Kabel, redundante Trassenführung und lückenlose Nachweisführung gemäß BSI-Grundschutz und ISO 27001 minimieren Ausfall- sowie Haftungsrisiken.
- Dokumentation: Eine detaillierte, regelmäßig aktualisierte Erfassung aller Leitungswege – idealerweise automatisiert mit Docusnap – verkürzt Fehlersuche um bis zu 70 % und sichert Audit- und Compliance-Vorgaben.

IT‑Verkabelung: Definition & Grundlagen
Die IT‑Verkabelung ist das physische Rückgrat jeder modernen Netzwerk‑Infrastruktur. Darunter versteht man sämtliche passiven Komponenten – Kupfer‑ und Glasfaserleitungen, Verteiler, Patchfelder und Anschlussdosen –, die Rechner, Server, VoIP‑Telefone, WLAN‑Access‑Points oder OT‑Geräte miteinander verbinden. Ziel ist eine strukturierte, anwendungsneutrale Kommunikationsverkabelung nach Norm DIN EN 50173 (entspricht ISO/IEC 11801) sowie DIN EN 50174, die
- diensteunabhängig ist (gleiche Verkabelung für Daten, Voice, Video)
- skalierbar bleibt (Bandbreiten‑ und Redundanz‑Reserven)
- zukunftssicher gestaltet wird (PoE‑Lasten, Single‑Pair Ethernet, 25/40/100 GbE)
Damit legt die IT‑Verkabelung die Basis für verfügbarkeitssichere Geschäftsprozesse, Cyber‑Security und effiziente Betriebsabläufe.
Warum ist eine ordentliche IT‑Verkabelung relevant? Ohne klares Konzept entstehen Kabelchaos, hohe Ausfallzeiten und unnötige Kosten – ganz gleich, ob im Rechenzentrum, Großraumbüro oder Produktionsnetz.
Warum die Dokumentation IT‑Verkabelung entscheidend ist
Viele Unternehmen investieren beträchtliche Summen in High‑Tech‑Hardware, vernachlässigen aber die IT‑Verkabelung zu dokumentieren. Das rächt sich spätestens im Störungs‑ oder Audit‑Fall.
- Fehlerdiagnose – Branchenübergreifende Erfahrungswerte zeigen, dass bis zu 70 % aller Netzwerkprobleme auf mangelhafte Verkabelung oder fehlende Dokumentation zurückzuführen sind – was die Fehlersuche erheblich verlängert.
- Compliance & Recht – Das BSI‑Grundschutz-Konpendium fordert eine nachvollziehbare Dokumentation inklusive Schutzklassen, Brandschutzmaßnahmen, sowie
- Trassenverlauf und -nutzung im Gebäudeabschnitt,
- Trassenverlauf, Leitungsführung und Lage der Anschlussdosen pro Etage,
- Raumpläne für alle Technikräume der IT-Verkabelung mit Schrankaufstellung und eventuellen Einspeisungspunkten von Fremdnetzen,
- Schrankansichtspläne mit Schrankeinbauten und Patchplänen,
- Konformitätsnachweise über die auftragsgerechte Ausführung,
- Lieferinformationen, Messprotokolle und Abnahmeprüfungen.
- Kostenkontrolle – Gut geführte Unterlagen verhindern Doppelbelegung, fehlerhafte Port‑Zuordnungen und überflüssige Roll‑Outs.
Kurzum: Wer die Verkabelung IT nicht sauber erfasst, riskiert Sicherheitslücken, Bußgelder und unnötige Betriebsausgaben.
IT‑Verkabelung planen & umsetzen
Schritt 1: Anforderungen & Rahmenbedingungen klären
- Analyse der Geschäfts‑ und IT‑Prozesse
– Bandbreiten (1 GbE, 10 GbE, 40 GbE u. s. w.)
– Latenz‑ und Verfügbarkeitsziele (Tier‑Klassen nach EN 50600) - Rechtliche Vorgaben prüfen (z. B. Brandschutz, Arbeitsstätten‑VO)
- Budget & Lebenszyklus definieren (TCO vs. CAPEX)
Schritt 2: Konzept & Design entwickeln
- Topologie – Stern‑, Baum‑ oder Meshkonzept?
- Medienauswahl – Kupfer (Cat 6A bis 30 m, Cat 8 bis 40 m) vs. Glasfaser (OM4/OM5, OS2)
- Redundanz – Trassen‑, Routen‑ und Energie‑Redundanz (A/B‑Pfad)
- Kennzeichnungssystem – Eindeutige Port‑, Rangier‑ und Dosen‑Labels
Schritt 3: Komponenten beschaffen
- RJ45‑Konnektoren, MPO/MTP-Module, LWL‑Spleißboxen
- Schaltschrank‑Layout (19‑" vs. 21‑", warm/kalt Gang)
Schritt 4: Installation & Qualitätskontrolle
- Verlegewege nach DIN EN 50174 Teil 2 (Gebäude) bzw. Teil 3 (RZ) einhalten
- Messprotokolle – Permanent‑Link‑Test (Kupfer), OTDR & Dämpfungsmessung (LWL)
- Abnahme inkl. Dokumentenübergabe
Schritt 5: Betrieb, Dokumentation & Wartung
- Moves, Adds, Changes (MAC) – strikt nach Change‑Management‑Prozess
- Regelmäßige Re‑Messungen – Cat 6A: alle 5 Jahre | LWL: Dämpfungs‑Delta ≤ 0,5 dB
- Audit‑Reviews – BSI, ISO 27001 sicherstellen
Interne vs. externe Dokumentation der IT‑Verkabelung
- Externe Dokumentation
- Jede Netzwerkdose erhält eine eindeutige Dosennummer.
- Zusätzlich wird die Nummer des Patchfeld‑Ports angegeben, an dem das Kabel endet.
- Keine weiteren Angaben – je weniger Außenstehende wissen, desto sicherer.
- Interne Dokumentation
- Enthält alle Detailinformationen (Leitungswege, Patchpläne, Messprotokolle).
- Zugriff ausschließlich für das IT‑Team, gegen Unbefugte streng geschützt.
Die vollständige Dokumentation der IT‑Verkabelung macht sich bezahlt. Damit behalten Sie den Überblick über gewachsene und große IT‑Landschaften und schützen sich und Ihr Unternehmen auch vor Wissensverlust bei wechselnden Mitarbeitern oder externen Dienstleistern.
IT‑Verkabelung dokumentieren mit Docusnap
Nutzen Sie eine Softwarelösung zur Dokumentation Ihrer IT‑Verkabelung. In Docusnap kann die physikalische Infrastruktur wie beispielsweise die Netzwerkverkabelung vollständig erfasst und originalgetreu dargestellt werden. Mit Hilfe des Infrastruktur‑Editors werden Standorte, Assets, IT‑Hardware und deren Verkabelung angelegt, verwaltet und in Plänen grafisch abgebildet. Wie das in Docusnap geht, zeigt folgendes Video:
In Docusnap werden
- Leitungswege grafisch erfasst (Rack‑View, Floor‑Map)
- Ports logisch auf aktive Komponenten abgebildet (Switch, Server‑NIC)
- Mess‑ und Abnahmeberichte geordnet archiviert
Sicherheits‑ & Rechtsaspekte bei der IT-Verkabelung
Eine norm‑ und rechtskonforme Umsetzung schützt nicht nur vor Bußgeldern, sondern minimiert Cyber‑Risiken (z. B. Abhören von offenen Ports) und physische Gefahren (Kabelbrand).
- Brandschutz – Kabel mit Brandlastklasse Eca oder besser, Brandabschnitt‑Durchführungen abdichten (DIN 4102, EN 50575)
- Redundanz & Verfügbarkeit – Getrennte Routen, EMC‑Schirmung, Überspannungsschutz (EN 50600‑2‑4, BSI‑INF.12)
- Dokumentationspflicht – Änderungen binnen 48 h einpflegen, jederzeit prüfbar (ISO 27001 § A.5 & A.9)
- Datenschutz – Logging der Leitungslauf‑Änderungen, Zugriffskontrolle auf Dokumente (DSGVO Art. 32)
Zusatzinformationen
- Hier finden Sie weitere Informationen zum Thema
Die nächsten Schritte
Eine durchdachte IT‑Verkabelung samt konsequenter Dokumentation ist kein Nice‑to‑Have, sondern unternehmerische Pflicht. Sie reduziert Risiken, vereinfacht Audits und steigert die Effizienz des IT‑Betriebs. Mit Docusnap erhalten Sie ein bewährtes Werkzeug, das Ihre Verkabelungs‑ und Gesamt‑IT‑Dokumentation automatisiert, visuell aufbereitet und revisionssicher speichert – ohne komplexe Einführungsprojekte oder langwierige Schulungen.
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